Geburt von Lara, Marvin und Finn
Ich bin eine Mutter von drei Kindern, Lara (7 Jahre), Marvin (4) und Finn(7 Monate).
Als ich mit Lara schwanger war, war ich selber noch ziemlich jung und vom Wesen her eher kindlich. Ich genoss es wie mein Bauch immer größer wurde, und vor allem freute ich mich auf das Baby. Ich hatte es mir so sehr gewünscht.
Es war eine wunderschöne Schwangerschaft, in der ich fast jeden Tag mehrere Kilometer mit meinem Hund spazieren ging. Es waren manchmal mehr Wanderungen als Spaziergänge. Obwohl Lara im Krankenhaus auf die Welt kommen sollte (für mich war es damals „normal“ für eine Geburt ins Krankenhaus zu fahren) dachte ich mir immer wieder, dass, falls Lara während einer meiner Spaziergänge kommen wollte, ich sie halt „irgendwo“ im Wald bekommen würde. Auch dieser Gedanke fühlte sich recht gut an. Sie kam aber doch im Krankenhaus auf die Welt. Die Geburt war ganz unkompliziert. Marvins Schwangerschaft verlief auch ruhig, obwohl ich mir viel mehr Gedanken und Sorgen machte als bei Laras. Ich hatte nämlich das Medizinstudium abgeschlossen und nicht nur über
eine „normale“ Schwangerschaft und Geburt gelernt, sondern auch über alle möglichen Komplikationen.
Ich wollte deshalb bei Marvin eigentlich eine ambulante Geburt, aber Karin und auch mein Mann meinten, ich könnte ihn dann ja gleich zu Hause bekommen.
Ich muss sagen, obwohl mir der Gedanke sehr gut gefiel, hatte ich schon immer wieder Momente in denen ich meine Entscheidung in Frage stellte. Und dann meinte mein Frauenarzt auch noch Marvin sei zu groß, da käme nur ein Kaiserschnitt in Frage. Trotzdem kam Marvin zu Hause auf die Welt.
Die Geburt empfand ich aber ganz anders als bei Lara. Die Wehen kamen viel schneller hintereinander, sodass ich oft gar keine Pause hatte, und Marvin war wirklich groß, Nach der Geburt fühlte ich mich richtig geschlagen, mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. In den ersten Tagen danach kam mir irgendeinmal der Gedanke, dass da irgendetwas nicht ganz so stimmen könnte und dass meine Einstellung vor Laras Geburt vielleicht doch die „Richtigere“ gewesen war. Das ganze Wissen (wenn man das überhaupt als so eines bezeichnen kann) hatte mir ja nicht unbedingt geholfen. Als Marvin dann 6 Wochen alt war stieß ich dann auf die Bücher von Frederick Leboyer, Jean Liedloff …. Ich war so fasziniert von der Einstellung von Frederik Leboyer, dass ich bald darauf eine Yoga-Lehrer-Ausbildung machte und meine Ansicht über Schwangerschaft und Geburt wieder änderte. Sie glich wieder der Art und Weise zu denken als ich das erste Mal schwanger war.
Als ich dann zum 3. Mal mit Finn schwanger wurde, hatte ich schon meine eigenen
Vorstellungen und natürlich auch noch viel, viel mehr Bücher gelesen.
Ich verzichtete auf fast alle Ultraschalluntersuchungen und genoss es einfach wieder schwanger zu sein. Auf die Besuche von Karin freute ich mich auch immer sehr, es gab ja so viel worüber man reden konnte.
Finn seine Geburt war wirklich schön, ich denke gerne daran zurück. Sie kam mir sehr ruhig vor und ich hatte immer Pausen. Die CD mit dem Klang von der Tambura hatte ich immer laufen ( Frederick Leboyer erwähnt sie in seinen Büchern). Ich fühlte mich auch nie überfordert, eher gefordert. Und am Ende der Geburt hatte ich auch nicht das Gefühl zu Pressen, ich wartete einfach geduldig und ließ das Baby „machen“. Finn kam ganz leise auf die Welt, ohne einen Schrei. Und so ist er noch immer. Er ist ganz ruhig, und er möchte natürlich getragen werden, und irgendwer macht das natürlich auch. Meistens ich. Und weil es uns beiden so viel Freude bereitet haben wir auch gleich mehrere Tragetücher. So können wir genau das verwenden, welches im Moment am Besten zu uns
passt. Zum Schluss möchte ich einfach noch Danke sagen, und dass ich mir noch mehrere Kinder wünsche, die hoffentlich alle zu Hause auf die Welt kommen dürfen. Ganz natürlich, umgeben von Ruhe und Geborgenheit. Gunilla.